03. Juli 19:00 – 23:30
Ein Nachtkonzert / Morton Feldman
Am Freitag, 3. Juli 2015, 19.00 Uhr, sind Martina Roth (Flöte), Nicholas Reed (Schlagzeug) und Akiko Okabe (Klavier) mit "Ein Nachtkonzert / Morton Feldman" zu Gast in der KunstKulturKirche Allerheiligen. Drei drei Musiker des Ensemble Aventure aus Freiburg spielen Morton Feldmans etwa viereinhalbstündiges Werk „For Philip Guston“ aus dem Jahr 1984. Feldmans Musik braucht große Räume mit halliger Akustik wie Museen oder Kirchen, um dem Interpreten und Zuhörer die Wahrnehmung einer anderen Dimension von Zeit und Raum zu ermöglichen. In der KunstKulturKirche Allerheiligen haben die drei Freiburger Musiker das perfekte Ambiente gefunden.
„For Philip Guston“ ist eine Hommage an Feldmans „besten Freund in der Kunst“, den 1980 verstorbenen Maler Philip Guston, eine Musik der Abwesenheit und Stille. Oder eine ruhige, aber stets hellwache Erzählung, die sich wie ein Brief mit geheimen Formeln, voller Verweise und Andeutungen liest. Die Zuhörer sind im Laufe der mehrstündigen Aufführung eingeladen, der Aufführung von verschiedenen Positionen im Raum zu lauschen, den Raum zu verlassen und auch wieder einzutreten. Im Eingangsbereich der Kirche werden Getränke angeboten.
Anfang 1986 in Freiburg gegründet, zählt das Ensemble Aventure zu den ältesten und bedeutendsten Ensembles für Neue Musik in Europa. Mit seiner renommierten Freiburger Konzertreihe, seinen intensiven Kontakten zu Komponistinnen und Komponisten weltweit, zahlreichen Kompositionsaufträgen, Hunderten von Uraufführungen, internationalen Konzertauftritten, etwa 20 CDs und etlichen Publikationen zur Vermittlung neuer Musik hat Aventure das Musikschaffen der Gegenwart maßgeblich mitgeprägt und einem breiten Publikum nahe gebracht.
Gründungsmotiv und Grundanliegen des fünfzehnköpfigen, in verschiedenen Besetzungen spielenden Ensemble Aventure ist es, Avantgarde zu verbinden mit der Tradition, der sie entspringt, scheinbar Bekanntes neu zu beleuchten, Vergessenes und Verdrängtes wieder zu entdecken, radikal Neues zu fördern und dies in sinnstiftenden, Epochen und Kulturen übergreifenden Programmen zu vereinen.
Das Repertoire des Ensembles erstreckt sich von der Zweiten Wiener Schule und der amerikanischen Avantgarde über Dada, Fluxus, Konzeptkunst, kritisches Komponieren und die Avantgarde Darmstädter Provenienz bis zu etlichen Werken jüngerer Komponistinnen und Komponisten. Besondere Schwerpunkte bilden die Werke politisch verfolgter und verdrängter Komponisten, zu deren Wiederentdeckung Aventure maßgeblich beigetragen hat, und der Dialog mit nichteuropäischen Kompositionswelten, vor allem der neuen Musik in Lateinamerika, die das Ensemble zu Gastspielreisen nach Mexico, Uruguay, Argentinien, Brasilien und Ecuador geführt hat.
Der vom Ensemble Aventure 2001 bis 2005 dreimal ausgelobte Internationale Elisabeth Schneider-Kompositionswettbewerb, das 2005 gegründete Festival Freiburger Frühling mit seinem offenen Werkstattcharakter und eine weit gefächerte Vermittlungsarbeit in Schulen, Musikschulen und Hochschulen (1. Preis beim Wettbewerb Kinder zum Olymp! mit dem Cage-Projekt Sculptures Musicales bei den Donaueschinger Musiktagen 2005 in Kooperation u. a. mit der Klangbaustelle Waldshut) weisen das Ensemble Aventure als Formation mit einem profilierten künstlerischen und pädagogischen Vermittlungsansatz aus, der auch die Mitwirkung des Ensembles im Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes Netzwerk Neue Musik – MehrKlang Freiburg 2008–2011 geprägt hat und sich in etlichen Publikationen zur Neuen Musik und ihrer Vermittlung niederschlägt.
Preise der Europäischen Wirtschaft, der Ernst von Siemens-Musikstiftung und der Deutschen Schallplattenkritik belegen die hohe künstlerische Qualität und den vielgestaltigen Wirkungsradius des Ensembles, das institutionell von der Stadt Freiburg und vom Land Baden-Württemberg / Regierungspräsidium Freiburg gefördert wird und im Gewölbekeller der Elisabeth Schneider Stiftung seinen durch einzigartiges Mäzenatentum zur Verfügung gestellten Proben- und Konzertort besitzt.
Eintritt: 15 Euro (10 Euro ermäßigt)